Die Jahre 1949 - 1960 (Gründung und 1. Erfolge)

Schwere Zeiten 1959/60

 

In den Jahren 1959/60 stand der Verein aufgrund eines sportlichen Tiefes, sowie vielen internen Streitigkeiten  kurz vor der Auflösung. Die älteren Mitglieder der damals 62 Mitglieder und Bürger des Ortes waren für eine Schließung des Vereines. Nach dem Rücktritt des 1. Vorsitzenden Böttger war es einigen  jungen Spielern zu verdanken, die die Führung kommisarisch übernahmen und den Verein in dieser sehr problematischen und schwierigen Zeit weiterführten, und so den Niedergang des jungen Vereines verhinderten.

Aus dem Kassenbuch 1960:

Am 7.3.1960 Beitrag für Januar und Februar 56,50 DM erhalten. Rechnung an Gema für Tanz am 1.1.1960 nach 18.00 Uhr 7,40 DM bezahlt.

Neuwahlen 1958

Position Vorname Name
1. Vorsitzender Hans Böttcher
2. Vorsitzender Karl Bachmann
Spielleiter 1. Mannschaft Josef  Bachmann
Spielleiter 2. Mannschaft Alfons Jocham
Kassenwart Hermann Schmitt
Beitragskassier Alfred Schmitt
Gerätewart Phillip Huppmann
Vergnügungswart Josef Folly
Beisitzer Otto  Karpf
Beisitzer Emil  Bachmann
Beisitzer Anton  Kohrmann 
Beisitzer Josef Müller

Die Sportjahre 1955/56

 

In diese Zeit fielen neben den Rundenspielen sehr viele Pokalturniere an. So konnte bei der ersten Teilnahme in Dertingen 1955 durch einen Sieg gegen Üttingen (3:1) und die Niederlage gegen Holzkirchhausen (1:2) ein 2. Platz erreicht werden. Bei einem Pokalturnier in Holzkirchhausen wurde 1955 ebenfalls der 2. und in Unteraltertheim 1956 ein 3. Platz erreicht.

Neuwahlen 1954

Position Vorname Name
1. Vorsitzender Karl Schmitt
2. Vorsitzender Cunze Heinrich
Spielleiter Cunze Heinrich
Hauptkassier  Babette Weigand
Schriftführer  Karl Rosenfeld
Vergnügungswart Valentin Feser

Sportplatzvergrößerung 1954

 

Man merkte schon bald, daß die Spielfläche zu klein war, und so wurde der Platz um ca. 10 m in der Breite  vergrößert. Hier mußte wieder sehr viel Fels und Stein bewegt werden mit sehr wenig verfügbaren Gerätschaften. So konnte an manchen Stellen der Fels nicht bewegt werden und wurde nur mit einer Schicht Mutterboden abgedeckt.

Neben dem Spielfeld wurden 2 Umkleidräume geschaffen, welche mit Gas beheizt wurden.

Nachdem diese Arbeiten abgeschlossen waren, wurde 1954 auch eine Reservemannschaft gemeldet.

Die ersten Erfolge 1953

 

Erste größere Erfolge stellten sich bei Pokaltunieren ein. So konnte 1953 jeweils ein 1. Platz  bei Turnieren in Neubrunn und Waldbrunn errungen werden.

Da sich nun immer mehr jugendliche Ortsbürger für den Fußballsport begeisterten und sich an den ersten Erfolgen der 1. Mannschaft erfreuten, konnte der Verein 1954 auch eine Reservemannschaft stellen.

Das Training des Trainers Götz aus Waldbüttelbrunn trug langsam Früchte. Sein Schlagwort: Stop-Schau-Gib, ist den älteren Mitgliedern und den damaligen Spielern sicher noch in guter Erinnerung. Das Trainerhonorar betrug 4,- DM, welches nach den Spielen sofort in 2 Maß Bier umgesetzt wurde. Auch in der Verbandsrunde wurden die ersten Siege errungen und der Spielbetrieb lief ohne große Höhepunkte bis Anfang der 60er Jahre so dahin. Aufmerksamkeit erregte der FC allerdings bei seinen Auftritten in Pokalspielen.

Die Mannschaft  warf des öfteren höherklassige Gegner aus dem Wettbewerb. Das Transportproblem zu den Spielen  wurde durch die Einführung der ersten Autos in der Gemeinde Ende der 50 Jahre erheblich verbessert.

Der 1. Trainer des Vereines,  H. Götz  mußte nach den ersten Erfolgen seinen Hut nehmen, da man der Meinung war, auch ohne Trainer die kommenden Spiele mit Erfolg bestreiten zu können.  Das der Spielbetrieb und das Training unter Anleitung doch mehr Erfolg mit sich bringt, merkte man sehr schnell, denn in der Folgezeit wurden nur noch wenige Siege errungen, und der Verein steuerte in eine Krise die fast zur Auflösung des Vereines führte.

 

Die Lehrjahre 1950 - 1953

 

Man kann sich in der heutigen Zeit kaum mehr vorstellen, unter welch schlechten Bedingungen der Fußballspielbetrieb zur damaligen Zeit abgewickelt werden mußte. Auf der einen Seite fehlten die Verkehrsmittel, die die Spieler nicht selten zwangen, mit dem Motorrad (was zur damaligen Zeit die Ausnahme war), Fahrrad oder zu Fuß den Spielort zu erreichen. Auf der anderen Seite war es faßt unmöglich, Schuhe (Lederschuhe mit Stahlkappen) und Bälle für den Spielbetrieb zu organisieren.

Für das erste Dreß fanden sich Sponsoren, welche heimlich Gelder dem Verein zur Verfügung stellten. Die Bälle, Trikots und Tornetze wurden von den Spielern zuhause vor den Eltern versteckt, da immer noch nicht alle Ortsbürger sich für den Fußballsport begeistern konnten. Und kam dann ein Spieler verletzt nach dem Spiel zurück, mußte mancher sich noch eine Standpauke anhören.

Zu den Spielen wurden dann Bälle,  Netze, das Streumaterial (Sägemehl oder Asche), sowie auch das Wasser (in Milchkannen) zum Sportplatz getragen.Nach der Meldung beim BFV begann auch der regelmäßige Spielbetrieb und die Teilnahme an der Spielrunde. Da sehr oft finanzielle Mittel fehlten, wurde der Schiedsrichter des öfteren von den Spielern bezahlt, die sich dieses Geld zusammensparten.

 

Die ersten Jahre standen unter einem schlechten Stern, da das Spielermaterial in der kleinen Gemeinde fehlte. Es mußten manche zweistellige Niederlagen hingenommen werden. Zum Erfolg zählte schon ein Gegentreffer. Aus Zeitgründen verzichtete man auf das Training, daher auch der bescheidene Erfolg in der Anfangszeit.

In den ersten Jahren belegte die Fußballmannschaft jeweils den letzten Tabellenplatz. Den damaligen Verantwortlichen und vor allem den jungen Spielern war es zu  verdanken, daß der FC Holzkirchen nicht gleich wieder unterging (wie es auch in einem Vereinslied heißt), sondern in seiner Substanz erhalten blieb.

Bei der ersten Weihnachtsfeier im Gasthaus Krone wurde als Höhepunkt eine Christbaum-Versteigerung durchgeführt. An der Spitze als Hauptpreis war ein Ringel Fleischwurst zu gewinnen. Als Weihnachtsgeschenk für die Spieler wurde jedem 1 Paket Persil zur Trikotwaschung überreicht.

Um etwas Geld in die ohnehin spärliche Kasse zu bekommen, wurde alle Jahre  im Klostergarten ein Fest abgehalten. Bei schlechterem Wetter stand die Dreschhalle zur Verfügung. Es ist auch vorgekommen, daß sich die Festgesellschaft bei sehr schlechten Wetter in beide Wirtshäuser zurückgezogen hatten, die Dorfmusik mußte sich dann ebenfalls teilen, um in beiden Gasthäusern musizieren zu können.

1. Mannschaft 1949

Die Platzfrage

 

Zuerst hatte die Vorstandschaft die Platzfrage zu klären. Im Ort und am Ortsrand standen einige Flächen für einen Platz zur Diskussion. Außerdem wurde auch eine Wiese an der Holzmühle in Betracht gezogen. Den Vorschlag, das Spielfeld in den Klosterhof zu legen, wurde aufgrund des möglichen Hochwassers des Aalbaches verworfen. Man einigte sich dann auf Gelände auf der Heide. Unter schwersten Bedingungen musste nun ein Spielfeld geschaffen werden. Am heutigen Standort auf dem verschiedene Feld- und Wiesenstücke, sowie viele Hecken standen, wurde ein 48 x 90 m großes Spielfeld ausgewiesen. Vom Schmitt Steinbruch in Holzkirchen wurden nun Schienen ausgeliehen und entlang des Platzes verlegt. Mit  Loren wurden dann die vielen Steine vom Platz befördert. Diese Aufgaben übernahmen auch die Ministranten unter der Leitung von Pfarrer Müller. Auch beteiligten sich die Schulkinder unter Lehrer Michler an den Arbeiten, da künftig auch der Schulsport auf dem Spielfeld abgehalten werden sollte. Die Dorfjugend war immer wieder am neuen Sportplatz anzutreffen, um schnellstmöglich das Spielfeld fertigzustellen.

Die Gründung

Die 1. Vorstandschaft 1949

Position Vorname Name
1. Vorsitzender Hans Amtmann
2. Vorsitzender Cunze Heinrich
Spielleiter Cunze  Heinrich
 Hauptkassier  Babette  Weigand
Schriftführer  Karl  Rosenfeld
Vergnügungswart Valentin Feser

Anmeldung des Vereines

durch den Vorsitzenden Amtmann beim BFV am 27. Februar 1950

 

Beiliegend erhalten sie die benötigten Unterlagen, um den hiesigen Verein im BFV als Mitglied aufnehmen zu können. In Ihrem Schreiben war noch die Rede von einem Fragebogen, der ausgefüllt an Ihre Adresse gesandt werden sollte. Ein solcher Bogen war den beiliegenden Drucksachen bzw. Formblättern nicht beigelegen.

Die Gemeinde Holzkirchen zählt ca. 450 Einwohner. Die Jugend ist sehr sportbegeistert und tummelt sich seit ca. 3 Jahren auf privaten Wiesengrundstücken, auf denen ein geregelter Sportbetrieb nicht möglich war. Der Vorstand des hiesigen F.C. steht im 49. Lebensjahr, ist von Beruf Kaufmann und war in der Zeit von 1919 - 1935 Mitglied und einige Jahre 1. Mannschaftsspieler des Sportvereins 1909 Würzburg. Derselbe verbürgt sich für die sportliche Disziplin innerhalb des Vereins. Der 1. Bürgermeister, sowie die beiden Lehrkräfte des Ortes, sind ebenfalls Mitglieder, weitere sportlich geschulte Mitglieder sind vorhanden.

Vor dem Krieg war hier ein Turnverein, der nicht wiedererstanden ist.

Eine große Anzahl Mitglieder ist noch zu erwarten, wenn ein Fußballplatz vorhanden ist. Außer denen auf den beiliegenden Listen bezeichneten Senioren und Jugendlichen sind noch einige Dutzend Schüler Mitglieder. Es dürfte dennoch keinen Wert haben, diese sämtlich zu benennen, solange ein geregelter Spielbetrieb noch nicht möglich ist.

Es wird gebeten, die Aufnahme des Vereins beschleunigt vorzunehmen. Die Gemeinde (eine der ärmsten im Bezirk) hat nicht einmal einen Schulsportplatz und wird der vom F.C. erstellte Platz dann von der Schuljugend mitbenutzt.

Der Gesundheitszustand der Bevölkerung läßt zu wünschen übrig (s. Anlage des Landrats in Marktheidenfeld).

Der Platz hat ein Ausmaß von 100 x 60 m. Wenn vom Konto umgehend Mittel zur Verfügung gestellt würden, könnte der Platz sehr bald und mit geringen Mitteln fertig gestellt werden, da es hier zahlreiche Arbeitslose gibt, die bereit sind gegen einen kleinen Zuschuß Arbeit zu leisten. Sobald jedoch die Bauarbeiten in Würzburg wieder beginnen, wird es schwer, die Arbeiter zu bekommen. Ein Betrag von DM 1.500 ,- dürfte ausreichen.

Die Gemeinde Wüstenzell (ca. 400 Einwohner) ist 1,5 km von hier entfernt. Außer einem Radfahrverein befindet sich dort kein Sportverein. Eine ganze Menge junge Leute will sich nach Fertigstellung des Sportplatzes hier anschließen. Es wird mit einem Mitgliederstand (einschl. Schüler) in absehbarer Zeit von 100 Personen gerechnet.

Falls der Verband bzw. die Totozustellungsstelle einen seiner Herren zwecks Information hierher zu schicken beabsichtigt, wäre es ratsam, vor der Weiterfahrt nach Holzkirchen (wochentags) beim 1. Vorstand Amtmann, Würzburg, Zellerstraße 41 (in Fa. Jos. Leinecker) vorzusprechen, oder unter Rufnummer 7234 Würzburg anzurufen. Sonntags ist derselbe in Holzkirchen (ab Samstag 15.00 Uhr) anzutreffen.